Produktions-Verfahren

Um beste Ergebnisse zu erzielen, muss man wissen, was man macht und wie man es macht. Hierbei hilft es uns, auf einen Erfahrungsschatz von 160 Jahren zurückgreifen zu können, der mit den besonderen Qualitätsherausforderungen bei Kirchen begann und später sukzessive auf das gastronomische Segment und den privaten Bedarf übertragen wurde. Dies ist der Grund, warum wir uns in allen Produktionsverfahren bestens auskennen und diese individuell für die unterschiedlichen Kerzenarten zu nutzen wissen.

Die Produktion unserer Kerzen

Tradition meets Innovation

Kerzenziehen

Das Zugverfahren ist eines der ältesten Verfahren, um Kerzen herzustellen. Ursprünglich in Handarbeit ist dieses Verfahren in den letzten Jahrzehnten modernisiert und automatisiert worden, sodass die Kerzen auch heute noch auf diese Art hergestellt werden. Man benötigt dazu eine Zugmaschine, die aus zwei Zugtrommeln von etwa 1,5 m Durchmesser besteht. Sie sind im Abstand von 4 bis 5 m (halb-automatische Zugmaschine) oder auch im Abstand von etwa 10 m (kontinuierlich arbeitende Kerzenzuganlage) aufgestellt.


Über die Trommeln können mehrere hundert Meter Dochtstrang gewickelt und in einen Rundlauf versetzt werden. Die untere Dochtstrecke durchläuft ein Wachsbad, wobei der Docht jeweils eine Wachsschicht aufnimmt. Das überschüssige Wachs wird an einer beheizten rundgeformten Kaliberleiste abgestreift. Die aufgenommene Wachsschicht kühlt auf der weiteren Rundstrecke des Dochtes ab, bis er zum Wachsbad zurückkehrt. Je öfter der Docht durch das Bad gezogen wird, umso stärker wird der Strang. Ist der gewünschte Durchmesser erreicht, wird der fertige Strang manuell oder automatisch von der Zugmaschine abgenommen und maschinell weiterverarbeitet.

Gießen

Schon in alter Zeit hat man Formen genommen, in der Mitte einen Docht gespannt und dann die Form mit Wachs vollgegossen. So entstanden die gegossenen Kerzen. Auch heute noch wird diese Herstellungsart verwendet, wenn der Kerze eine besondere Form oder Oberfläche gegeben werden soll. Es gibt mannigfaltige Muster dieser einzelnen Gießformen. Trägt der Kerzenkorpus eine Verzierung, so kann man sie schwer aus der Form herausdrücken oder am Docht herausziehen. Daher nutzt man aufklappbare Formen, die aus zwei bzw. mehreren Teilen bestehen können, oder Kautschukformen.


Ebenso werden sämtliche Wachsfiguren in oft sehr kunstvollen Formen gegossen. Zur Herstellung glatter Kerzen reihte man mehrere Formen aneinander. Nach diesem Prinzip sind Kerzengießmaschinen konstruiert. Vor dem ersten Weltkrieg wurden die meisten Konsumkerzen, wie Haushalts- und Baumkerzen, in Maschinen gegossen, während diese heute meistens gezogen oder stranggepresst werden. Das Gießverfahren mit Vollautomaten, die einen hohen Stundendurchsatz haben, wendet man heute vor allem bei der Produktion von Kerzen an, die keine zylindrische Form haben sollen (z.B. Spitzkerzen) oder die aus reinem Stearin bestehen.

Pressen

Die Kerzenproduktion im Pressverfahren hat in den letzten Jahrzehnten quantitativ stark zugenommen und ist bei der Konsumkerzenherstellung eine weitverbreitete Herstellungsmethode. Man unterscheidet zwischen Stempel- und Strangpresse. Für beide Verfahren benötigt man pulverisiertes Paraffin. 


In der Stempelpresse wird das Pulver in senkrecht aufgereihte Formen gefüllt und von oben und unten mit hohem Druck zusammengepresst. Der Docht wird mit einer Hohlnadel automatisch eingepresst. Diese Herstellungsart wendet man bei der Produktion von Stumpen, Kugeln, Teelichten und Opferlichten an. 


Die Strangpresse besteht aus einem hydraulisch betätigten Kolben, welcher das Paraffin in einem Kompressionsraum verdichtet. Am Ende dieses Raumes ist ein Presskaliber angeordnet. Dieses auswechselbare Kaliber bestimmt den Strangdurchmesser, welcher jeweils hergestellt werden soll. Am Auslauf des Kompressionsraumes wird durch ein Führungsrohr der Docht in das Zentrum des Kerzenstranges eingeführt. Der ausgeführte Strang wird anschließend weiterverarbeitet. Diese Herstellungsmethode wird bei der Produktion von Altar- und Leuchterkerzen angewendet.

Kneten
Handarbeit für ein Naturprodukt

Bienenwachs wird traditionell aufwändig von Hand geknetet. Hierzu werden Wachsblöcke zunächst in speziellen Schränken erwärmt, bevor sie in Stränge geschnitten und häufig mit unterschiedlichen Farbnuancierungen zusammengetwistet werden. Danach wird der zusammengesetzte Strang mit einem Docht versehen. Die noch raue Oberfläche wird schließlich nach Auskühlung mittels eines Heißkalibers geglättet.

Weiterverarbeitung

Maschinelle Weiterverarbeitung

Zur Weiterverarbeitung gibt es eine große Anzahl von Werkzeugen: dies beginnt bei den einfachen Bohr- und Fräsmaschinen, die den Kerzenrohling mit Kopf und Bohrloch versehen. Andere Maschinen übertauchen automatisch den weißen Rohling mit Farbe. Scharfe, hintereinanderstehende Messer bringen einen schnell rotierenden Rohling in konische Form. Grobe Kerzenoberflächen werden mit Egalisierkalibern wieder geglättet. Computersteuerungen setzen solche Maschinen zu kompletten Einheiten, sogenannte Straßen, zusammen. Es gibt noch andere Methoden der maschinellen Weiterverarbeitung, deren Aufzählung an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde.

Gestalterische Weiterverarbeitung

In liebevoller Handarbeit werden unsere Kerzen mit Verzierungen und Dekorationen versehen.

Verzieren
Es werden nach Vorlage Wachsplatten geschnitten und auf die Kerzen aufgebracht. Teilweise werden Kerzen auch mit vorgefertigten Emblemen geschmückt. 

Modellieren
Aus speziellen Wachsplatten werden mit kleinen Werkzeugen Konturen und Formen modelliert, sodass am Ende ein plastisches Bild entsteht. Diese werden entweder als Wandbilder oder als Zierkerzen verwendet. 

Patinieren
Durch Aufbringen von Lasuren werden die Konturen von plastischen Bildern deutlich hervorgehoben.

Bemalen
Jede einzelne Kerze wird bei diesem Arbeitsgang Stück für Stück in verschiedenen Farben bemalt. Diese Arbeit ist erheblich zeitaufwändiger als einfarbig patinierte.

Drucken
In maschinellen Arbeitsgängen können heute Kerzen auch ein- und mehrfarbig bedruckt werden.

Thermotransfer
Hierbei werden bedruckte Bilder per Thermotransferverfahren auf die Kerze aufgebracht.

Persönliche Beratung

Haben Sie Fragen zu uns oder unseren Produkten? Wir sind selbstverständlich gerne für Sie da. Melden Sie sich!

Montag – Donnerstag: 8-16 Uhr; Freitag: 8-13 Uhr 05458-9319-0 jaspers@kerze-online.de