Die Kerzenproduktion im Pressverfahren hat in den letzten Jahrzehnten quantitativ stark zugenommen und ist bei der Konsumkerzenherstellung eine weitverbreitete Herstellungsmethode. Man unterscheidet zwischen Stempel- und Strangpresse. Für beide Verfahren benötigt man pulverisiertes Paraffin.
In der Stempelpresse wird das Pulver in senkrecht aufgereihte Formen gefüllt und von oben und unten mit hohem Druck zusammengepresst. Der Docht wird mit einer Hohlnadel automatisch eingepresst. Diese Herstellungsart wendet man bei der Produktion von Stumpen, Kugeln, Teelichten und Opferlichten an.
Die Strangpresse besteht aus einem hydraulisch betätigten Kolben, welcher das Paraffin in einem Kompressionsraum verdichtet. Am Ende dieses Raumes ist ein Presskaliber angeordnet. Dieses auswechselbare Kaliber bestimmt den Strangdurchmesser, welcher jeweils hergestellt werden soll. Am Auslauf des Kompressionsraumes wird durch ein Führungsrohr der Docht in das Zentrum des Kerzenstranges eingeführt. Der ausgeführte Strang wird anschließend weiterverarbeitet. Diese Herstellungsmethode wird bei der Produktion von Altar-, Haushalt- und Spitzkerzen angewendet.